Hier soll sich Jesse James versteckt haben
Er klingt nach spannenden Geschichten, der Name Jesse James. Da sein Elternhaus Sklaven besass, kämpfte er während des amerikanischen Bürgerkriegs in einer Guerillatruppe an der Seite der Konföderierten in seinem Heimat-Bundesstaat Missouri. Nach dem Ende des Krieges starete er durch eine Reihe von Bank- und Eisenbahnüberfälle seine Banditenkarriere, aufgrund derer er später zu einer der berüchtigsten Figuren Figuren des Wilden Westens stilisiert werden sollte.
1933, also 51 Jahre nach Jesse James‘ Tod, kauft der Unternehmer Lester B. Dill in Stanton Missouri eine Salpeter-Höhle, die im Bürgerkrieg für die Gewinnung von Rohstoffen für Schiesspulver genutzt worden war – und aufgrund ihrer Tropfsteinhöhlen später als Party-Location gebraucht worden war. Dill benannte die Caves nach dem nahen Fluss Meramec und vermarktete sie fortan als Show-Höhlen.
1936 fand er in den Höhlen dann einen Revolver, ein Gewehr, einen Dolch und ein paar Schuhe und behauptete, sie hätten Jesse James gehört. Selbstverständlich wurde das angezweifelt – und es ist auch bis heute umstritten. Auch eine erst 2019 vorgenommene Untersuchung der Gegenstände durch die Universität von St. Louis kam zum Schluss, dass sie zwar wohl aus der Zeit von Jesse James stammen, allerdings nicht zweifelsfrei dem berühmten Banditen zugeordnet werden können.
Selbstverständlich werden die Meramec Caves bis heute als “Jesse James Hideout” vermarktet. Sie sind aber auch ohne Wild-West-Gewissheit auf jeden Fall einen Ausflug wert.