Was bei den Briten ins Gewicht fällt

Gate E62, nachher. Im Moment Starbucks. ich bin viel zu früh, und das ist gut so. Der Dienstagmittag am Midfield-Terminal ist entspannt, das Passagieraufkommen fast schon erträglich, obschon eigentlich die Herbstferien stattfinden. Irgendwie verspür ich doch noch jedes Mal ein kleines bisschen Aufregung beim Fliegen. Sicher, ich gehör noch nicht unbedingt zu den Vielfliegern, bei der Swiss bräuchte man dafür, soweit ich weiss, 35’000 Statusmeilen im Jahr; Und einmal USA und zurück bringt etwa 12’000 (Ostküste). Dabei ist zu sagen, dass das Berechnungssystem für Nicht-Buchhalter “undurchsichtig” ist, um es mal vorsichtig auszudrücken. Als Routinier könnte ich aber schon durchgehen, zumindest bei British Airways.

Caramel Macchiato. Vor dem Fenster rollt United Airlines Flug 44 von San Francisco ans Gate. Tja, direkt zu fliegen hat schon Vorteile. Meine  Route allerdings führt abermals über den Mega-Hub von London Heathrow. Es ist und bleibt, auch nach längerer neuerlicher  Zusatzrecherche, der mit Abstand günstigste Weg zu den ehemaligen britischen Kolonien Nordamerikas. Das hat übrigens insbesondere mit den Handgepäckbestimmungen der Briten zu tun, denn diese fallen hier sprichwörtlich ins Gewicht: In der Economyclass eines Flagcarriers der Lufthansagruppe - und dazu gehört auch die Swiss- sind 8 Kilo an Handgepäck erlaubt. Und aufgegebenes Gepäck kostet auch: Für einen Flug in die USA immerhin 75 Franken je Weg. Mein Basic-Ticket bei British Airways hingegen schliesst einen Rollkoffer und einen “Handbag” von je 23 Kilogramm (!) mit ein.

Damit wird “Hand Luggage only” auch für zwei Wochen Urlaub machbar. Und selbst auf meiner nunmehr sechsten USA-Fototour lese ich mir diese Bestimmungen nochmal von Neuem durch - Ich muss da doch irgendwas falsch verstanden haben…?! Bisher hätte aber noch kein Cabin Crew Member reklamiert. Vielleicht geht es BA auch einfach darum, dem ganzen Ärger mit verlorenen Gepäckstücken insofern aus dem Weg zu gehen, als dass die Fluggesellschaft dann sagen kann: “Dein Gepäck, dein Problem”. Wie dem auch sei, es macht ein ohnehin schon unverschämt günstiges Ticket (< 350 CHF) im Grunde noch günstiger. Ich bleib dabei: Ausschöpfen, solange man das noch kann. Ich bin mir da relativ sicher, dass es nicht mehr allzu lange möglich sein wird. Und ich würds ganz bestimmt bereuen, es nicht noch gemacht zu haben.

Und so geht es jetzt erneut in die fernen Weiten. Ganz bestimmt erst nach London, dann nach Chicago und weiter nach Indiana. Und von da aus ganz einfach den Farben des Indian Summers nach.

Flo Schaer

I live in German-speaking Switzerland and have about 15 years of journalism under my belt. While a newsroom offers a daily writing routine, you are forced to use a rather simplified and rudimentary language. That's why I'm looking for a way back to a more resonant, soulful, lyrical, and perhaps more substantial language. In light of the fact that I ultimately want to write stage plays, my focus is definitely on dialogue.

https://www.floschaer.com
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